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Erdgasautos - Eine Alternative?

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  • Erdgasautos - Eine Alternative?

    „Raiffeisen Leasing Fuhrparkmanagement“ bietet bis Mai 2013 Finanzierungen für diverse Modelle von Erdgas-Autos an. Ein Grund, das Thema einmal unter die Lupe zu nehmen:

    Wie funktionieren Erdgas-Autos?
    Erdgas-Autos sind Fahrzeuge mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor. Statt Bezin/Diesel wird Erdgas verbrannt. Nahezu jedes Bezin/Dieselauto kann mit einem Umrüstsatz zu einem Erdgas-Auto umfunktioniert werden. Seit Mitte der 90er Jahre gibt es seriengefertigte Erdgasautos. Diese sind – analog zu (elektrischen) Hybridautos – als (monovalente) reine Erdgasautos oder als (bivalente) Kombination von Bezin- und Erdgasauto erhältlich.

    Erdgas besteht zu einem großen Teil aus Methan (75-99%) und zu kleinen Teilen aus diversen anderen Gasen (CO2, Methan, Wasserdampf, Stickstoff, …). Oft zu sehen ist die Abkürzung CNG, die „Compressed Natural Gas“ bedeutet. Nicht zu verwechseln ist das CNG mit dem Flüssiggas, LPG, mit dem viele Öffi-Busse fahren. (LPG bedeutet „Liquified Petroleum Gas“. LPGs sind Propan/Butan-Gemische wie sie auch für Campingkocher zu finden sind.)

    Daneben gibt es noch Biogas. Biogas hat nichts mit „Bio“ zu tun, es heißt nur so, weil es bei der Vergärung von Biomasse entsteht. Klärschlamm, Biomüll, Gülle, Pflanzenreste oder Energiepflanzen können für die Vergärung herangezogen werden. Die nach der Vergärung entstandenen „Abfälle“ können oft noch als Dünger weiterverwendet werden. Erdgas-Autos fahren auch mit Biogas oder Biogas/Erdgas-Gemischen.




    Vorteile von Erdgas-Fahrzeugen
    •Erdgas kostet ungefähr 90 Cent/kg (es wird in kg gerechnet, nicht in Litern) und ist damit deutlich günstiger als Bezin/Diesel.
    •Gleichzeitig kommt man – natürlich auch abhängig von der Fahrweise – ca. eineinhalb bis doppelt so weit mit Erdgas wie mit Benzin oder Diesel!
    •Autos mit Verbrennungsmotoren lassen sich relativ leicht zu Erdgas-Autos umrüsten.
    •Erdgas-Autos haben einen geringeren CO2-, NOx-, NMHC-Ausstoß, geringeres Ozonbildungs- und Treibhauspotential.
    •Die Beimischung oder ausschließliche Verwendung von Biogas verbessert die Umweltwerte noch einmal erheblich: die Treibhausgas-Emissionen reduzieren sich gegenüber Benzin um durchschnittlich -24 % (CNG), -39 % (CNG mit 20 % Biogas-Anteil) und -97 % (reines Biogas).
    •Erdgasautos kosten etwa gleich viel wie Dieselfahrzeuge.
    •Erdgas-Autos sind leiser als ihre Bezin/Diesel-Pendants.
    •Die NoVA für Erdgas-Autos ist geringer, zusätzliche Boni/Förderungen (zwischen € 1.000.- und € 1.200.-) existieren ebenso.
    Nachteile
    •Erdgas ist in puncto Umweltfreundlichkeit zwar weniger schädlich als Erdöl/Benzin/Diesel, aber immer noch ein fossiler Brennstoff. Das bedeutet sowohl zusätzliches CO2 in der Atmoshäre als auch Endlichkeit der vorhandenen Ressource!
    •Die Treibhaus-Wirkung von Methan, aus dem das für Fahrzeuge angebotene Erdgas zu 99% besteht, ist 21 mal größer als CO2. Wenn daher die Umweltstandards bei der Gewinnung von Erdgas lax sind oder es Lecks in der Zulieferung (Pipelines) gibt, verschlechtert sich die Ökobilanz von Erdgas dramatisch.
    •Wenn Energiepflanzen für die Biogasproduktion in Konkurrenz zu Lebensmitteln angebaut werden oder wenn Regenwald zur Gewinnung von Anbauflächen für Biotreibstoffe abgeholzt werden, erübrigt sich natürlich jede weitere Diskussion um das Thema Nachhaltigkeit.
    Pläne für die nächsten Jahre
    Die Europäische Kommission will, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen, bis 2020 den Anteil von Erdgas-Autos am Gesamtverkehr auf 10% steigern. In Österreich sollen 200.000 Erdgas-Autos aus denselben Gründen bis 2020 auf unseren Straßen unterwegs sein. Zur Zeit existieren ca. 170 Erdgastankstellen in Österreich, also ausreichend um ohne größere Einschränkungen durchs Land zu reisen. Vorreiter in Sachen Erdgas-Auto ist St. Pölten, wo seit 2007 23 Erdgas-Busse in Betrieb sind.

    Resumé:
    Da wir von heute auf morgen ohne massivste Einschränkungen nicht auf Erdöl verzichten können, ist Erdgas sicher eine wichtige Brückenenergie, einfach weil sie „weniger schlecht“ ist als Erdölprodukte. (Das ist – nur aus Gründen der Orientierung – auch die aktuelle Position von Greenpeace zu dem Thema.) Auch die relativ unaufwendige Adaptierung bestehender Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor statt einer „Alles-neu-Lösung“ spricht für Erdgas-Autos. Sofern diese nicht als Weisheit-letzter-Schluß angesehen werden und an „wirklich nachhaltigen“ Lösungen weitergearbeitet wird, sofern Lebensmittel nicht als Treibstoffe verheizt werden, spielt Erdgas sicher eine wichtige Rolle auf unserem Weg in die „schöne, neue Welt“.
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