Ankündigung

Collapse
No announcement yet.

Bio-Mining Rückgewinnung von wertvollen Stoffen

Collapse
X
  •  
  • Filter
  • Zeit
  • Show
Clear All
new posts

  • Bio-Mining Rückgewinnung von wertvollen Stoffen

    Ein bayerischer Müllverwertungsverband setzt neuerdings auf das sogenannte ?Bio-Mining?, die Rückgewinnung von wertvollen Stoffen aus Metallschlacke durch Mikroorganismen.

    Genau genommen fällt das Verfahren, das der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) zur Rückgewinnung von Metallen aus Schlacke testet, unter den Begriff „Bioleaching" - die Gewinnung von Metallen wie Kupfer, Zink, Aluminium oder Nickel aus Erzen durch chemische Umwandlung mit Hilfe von mikroskopisch kleinen Bakterien. Die Methode kommt aus dem Bergbau, Bergbaukonzerne setzen heute bereits weltweit auf biotechnische Verfahren.

    Forschungsprojekt läuft

    Vor zweieinhalb Jahren hatten die Verantwortlichen des ZMS Schwandorf die Idee, diese Technik auch bei der Schlacke aus der Müllverbrennung einzusetzen. Immerhin finden sich in diesem Konglomerat rund 30 verschiedene metallische Stoffgruppen, wenn auch in extrem geringer Konzentration. Da die Gewinnung der Metalle aus Schlacke komplizierter ist, wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (Straubing) und einem privaten Biotechnologie-Unternehmen ein eigenes Forschungsprojekt gestartet.
    Das genaue Verfahren halten die Beteiligten geheim, immerhin wird in Schwandorf eine - glaubt man den Verantwortlichen - weltweit einzigartige Biomining-Methode erprobt. Der Testaufbau: In zylinderförmigen Behältern befindet sich eine Bioflüssigkeit voller Schlacke-Partikel, verschiedene Bakterienkulturen lösen bei unterschiedlichen Temperaturen verwertbare Metalle aus dieser „Suppe".

    Kupfer-Recycling im Fokus

    Laut ZMS Schwandorf kommen nur in der Natur vorhandene Bakterien zum Einsatz, Gentechnik sei nicht im Spiel. Derzeit wird noch an der Optimierung des Verfahrens gearbeitet. Vor allem für den Kupferanteil (ca. 0,5 Prozent) in der Schlacke interessieren sich die Wissenschaftler, auch bei Eisen, Zink, Aluminium und Nickel könnte die Rückgewinnung lohnenswert sein.
    Bis Ende des Jahres sollen die Forschungen soweit abgeschlossen sein, dass über den großtechnischen Einsatz entschieden werden kann. Entscheidend wird sein, ob man eine entsprechende Großanlage kostendeckend betreiben kann. Von den rund 450.000 Tonnen Müll, die in Schwandorf pro Jahr verbrannt werden, bleiben jedenfalls mehr als 90.000 Tonnen Schlacke übrig - die Basis für ein Bio-Metallrecycling im großen Stil wäre also vorhanden.

    Website des ZMS Schwandorf
    http://z-m-s.de
Sorry, you are not authorized to view this page
Working...
X