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Windenergie in Kärnten - Stillstand statt Fortschritt

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  • Windenergie in Kärnten - Stillstand statt Fortschritt

    Windenergie in Kärnten: Stillstand bis in alle Ewigkeit?

    Anti-Windkraft-Verordnung würde den Stillstand der Windenergie in Kärnten endgültig festschreiben

    Gestern endete die Begutachtungsfrist der Kärntner Windkraftstandorträume-Verordnung. Der vorgelegte Entwurf würde die derzeitige gesetzliche Lage, die einen Ausbau der Windenergie in Kärnten praktisch verunmöglicht, auf unbestimmte Zeit festschreiben. "Dies ist besonders enttäuschend, weil der 2014 im Landtag beschlossene Energiemasterplan eine Unterstützung des Windkraftausbaus erhoffen lies", bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und appelliert an die Landesregierung diesen Verordnungsentwurf nicht zu beschließen und grundlegend, fachlich zu überarbeiten.

    Seit dem Jahr 2012 gilt in Kärnten eine Verordnung, die nur jene Standorte für den Windkraftausbau ermöglicht, wo Windräder praktisch nicht gesehen werden können. Die Fakten sprechen eine klare Sprache. Seitdem diese Verordnung in Kraft ist, wurde in Kärnten kein einziges Windrad gebaut. Im selben Zeitraum wurden in den anderen Bundesländern in Summe 363 Windräder mit einer Gesamtleistung von 1.036 MW errichtet.

    Verordnung soll neu erlassen werden

    Im Mai 2014 wurde im Landtag einstimmig der "eMAP 2025 - Energiemasterplan Kärnten" beschlossen. Darin ist für die Windkraft eine klare Zielsetzung von 50 Windkraftanlagen mit einer Stromproduktion von 250 GWh bis zum Jahr 2025 verankert, und sowohl eine Evaluierung wie auch eine Optimierung der Verordnung wurde beschlossen. "Statt diese Möglichkeit zu nutzen und den Windenergieausbau in Kärnten mit geeigneten Rahmenbedingungen auf den Weg zu bringen, wird das Windkraftverhinderungsgesetz dauerhaft einzementiert", kritisiert Stefan Moidl. Nach der geltenden Verordnung muss nach drei Jahren eine Evaluierung stattfinden und nach vier Jahren würde sie außer Kraft treten. Bisher wurde keine wissenschaftlich, umfassende Evaluierung durchgeführt. Es wurde lediglich eine mangelhafte Evaluierung, mit stark eingeschränkter Fragestellung durchgeführt, deren Empfehlungen nicht übernommen wurden. Der neue Begutachtungsentwurf ist nun unverändert, nur die Evaluierungspflicht soll entfallen und die Verordnung soll auf unbestimmte Zeit Gültigkeit erlangen.

    Windräder - Bestandteil der Landschaft

    In keinem anderen Land weltweit ist die Sichtbarkeit auf bis zu 40 km Entfernung von Windkraftanlagen ein übergeordnetes Kriterium für den Windkraftausbau. International und in Österreich ist es hingegen üblich die unmittelbare Sichtbarkeit in den Bewilligungsverfahren gemeinsam mit anderen Bereichen wie z.B. Raumordnung, Naturschutz, Technik etc. fachlich zu behandeln. "Windräder kann man eben nicht verstecken", bemerkt Moidl und setzt fort: "Warum auch? In vielen anderen Regionen stehen Windräder für die Energiewende und die umweltfreundliche Stromerzeugung." Als Hauptgrund für diese Verordnung wird der Wunsch die Eigenart und Schönheit der Kärntner Landschaft zu erhalten genannt. Der Ausbau der Windenergie gefährdet die Eigenart und Schönheit der Kärntner Landschaft aber gar nicht. Das Nachbarbundesland Steiermark zeigt vor, wie mit sinnvollen Regelungen der Windkraftausbau in der Alpinregion konfliktfrei gelenkt wird. Im Gegensatz zu Kärnten sind in den letzten Jahren in der Steiermark 36 Windräder mit einer Gesamtleistung von 80 MW errichtet worden. Die Windparks stehen zum Teil sogar in touristisch bedeutenden Gebieten. Der größte Windpark der Steiermark erzeugt seit über zehn Jahren Windstrom in Roseggers Waldheimat.

    Appell an Kärntner Landesregierung

    "Der Entwurf ist nicht brauchbar, sollte so nicht beschlossen werden. Es braucht eine grundlegende fachliche Überarbeitung", so Stefan Moidl.

    _____
    Weitere Infos: IG Windkraft

    Quelle ökonews

  • #2
    Windrad am Plöcken

    Das ist unser einziges Windrad in Kärnten. Mir sind Windparks tausendmal lieber als Atomkraftwerke
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    • #3
      Windenergie auf dem Vormarsch

      2017 wurde in der EU mit knapp 16.000 MW Windkraftleistung so viel zugebaut wie in keinem Jahr zuvor. Alle erneuerbaren Kraftwerke konnten des Weiteren 85% des Kraftwerkzubaus in der EU für sich verbuchen. Die Zukunft der Windenergie in Europa ist aber alles andere als sicher. "Der Umstieg auf Ausschreibungen verläuft viel chaotischer als wir hofften. Darüber hinaus fehlt den meisten Regierungen die Klarheit, wie es nach 2020 mit dem Windenergieausbau weitergehen soll", bemerkt Giles Dickson, Geschäftsführer des europäischen Windenergieverbandes WindEurope. "Österreich muss sich so wie das EU-Parlament für ein höheres EU-Ziel von mindestens 35% erneuerbare Energien im Jahr 2030 aussprechen", ergänzt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und hofft auf starken Rückenwind der österreichischen Regierung für die erneuerbaren Energien auch in Europa.

      2017 konnten in der EU mit einer Windkraftleistung von 15.680 MW so viel zugebaut werden wie nie zuvor. In Summe stehen in der EU Windräder mit einer Gesamtleistung von knapp 170.000 MW, die bereits 12% des europäischen Stromverbrauchs liefern können.

      Wachsender Anteil erneuerbarer Kraftwerke in Europa

      60% der seit 2000 errichteten Kraftwerksleistung wurde von den erneuerbaren Energien bereitgestellt. Im Jahr 2017 waren bereits 85% der neuen Kraftwerksleistung erneuerbar. Mehr als 55% des Zubaus kamen in diesem Jahr von der Windenergie. Die Gesamtleistung aller Kraftwerke der EU beträgt derzeit 933.000 MW. 18% davon steuern die Windräder bei. "Mittlerweile hat die Windkraftleistung in Europa nicht nur die Atomkraft sondern auch die Kohlekraftwerke überholt", freut sich Moidl. Die Atomkraft hat nur mehr einen Anteil an der Kraftwerksleistung von gut 13% und die Kohle von knapp 16%.

      Wesentlicher Windkraft-Ausbau nur mehr in drei EU-Ländern

      2016 wurden in 21 Ländern der EU Windräder errichtet, 2017 nur mehr in 17. Somit wurden in 40% der EU-Länder überhaupt keine Windräder mehr gebaut. Darüber hinaus konzentriert sich der Windkraftausbau hauptsächlich auf drei Staaten. 80% des Windkraftausbaus 2017 erfolgte allein in Deutschland, Großbritannien und Frankreich. In allen drei Ländern wurde das Fördersystem umgestellt und die Betreiber mussten rasch ihre Projekte noch im alten System errichten. "Der Umstieg auf Ausschreibungen verläuft viel chaotischer als wir hofften", stellt Dickson enttäuscht fest.

      Zukunft der Windbranche geprägt durch Unsicherheiten


      "Von den meisten Regierungen fehlt es darüber hinaus an Klarheit, wie es nach 2020 mit dem Windenergieausbau weitergehen soll" bemerkt Dickson und Moidl ergänzt: "Eine verunsicherte europäische Windbranche ist auch für den Ausbau der Windenergie in Österreich nachteilig." Gerade werden die wesentlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau von erneuerbaren Energien in der EU neu festgelegt. "Hier bedarf es Österreich als starken Fürsprecher für die erneuerbaren Energien. Österreich muss sich so wie das EU-Parlament für ein höheres EU-Ziel von mindestens 35% erneuerbare Energien im Jahr 2030 aussprechen. Leider ist das unverständlicher Weise bisher nicht erfolgt", bemerkt Moidl und ergänzt abschließend: "Sonst wird das Ziel bis 2030 ausschließlich erneuerbaren Strom in Österreich zu haben in unserer Heimat kaum erreichbar sein."

      Quelle: Ökonews

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