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Wasserkraftwerksplanungen Österreich

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  • Wasserkraftwerksplanungen Österreich

    Aktuelle Wasserkraftwerksplanungen in Österreich
    Aktuell bestehen landesweit bereits mehr als 5.000 Wasserkraftwerke. Damit sind über 70 % des technisch-wirtschaftlichen Wasserkraft-Potenzials an Österreichs Fließgewässern bereits ausgebaut. Nach wie vor deckt die Wasserkraft jedoch nur rund 1/10 der Energieversorgung (Brutto-Endenergieverbrauch für Strom, Wärme und Mobilität) ab. Das heißt, dass beim aktuell immer noch steigenden Energieverbrauch auch ein weiterer Ausbau der Wasserkraft nicht wesentlich zur Stillung unseres Energiehungers beitragen kann. Gleichzeitig befinden sich derzeit lediglich 37 % der Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet >10 km2 in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand – zu einem großen Teil verantwortlich dafür sind Wasserkraftwerke, die teils massive Eingriffe in Gewässerökosysteme darstellen.

    Vor diesem Hintergrund beobachtet der Umweltdachverband die Entwicklung der österreichischen Wasserkraftwerkslandschaft mit besonderem Fokus auf jene Kraftwerksplanungen, die in sensiblen Gebieten wie Natura 2000-Gebieten lokalisiert sind oder an Gewässerstrecken liegen, an welchen nach EU-Wasserrahmenrichtlinie Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes erforderlich sind.
    Erschreckende Bilanz: Immer mehr Kraftwerksplanungen drängen in geschützte oder schützenswerte Gebiete!

    Recherchiert wurden (1) Kraftwerke, die sich derzeit noch in einem Planungs(vor)stadium befinden, (2) eingereichte und (3) bereits bewilligte Projekte, (4) in Bau befindliche Vorhaben sowie (5) Kraftwerke, die innerhalb der letzten drei Jahre ans Netz gegangen sind. Bis zum tatsächlichen Baubeginn werden die Projekte als „Planungen“ betrachtet (Kategorien (1) bis (3)). Kraftwerksanlagen, die bereits länger als drei Jahre in Betrieb sind, werden aus Gründen der Aktualität und Übersichtlichkeit nicht berücksichtigt. Folgende Aufstellung gewährt einen Überblick über die aktuellen Kraftwerksplanungen sowie jene Kraftwerke, die sich derzeit bereits in der Bauphase befinden oder innerhalb der letzten Jahre bereits ans Netz gegangen sind.

    2017 werden 211 Wasserkraftwerke als in Planung befindlich erhoben, das heißt sie sind entweder nur ein Vorhaben oder bereits bei der Behörde eingereicht bzw. bewilligt, jedoch noch nicht in Bau. Zusätzlich zu diesen geplanten Wasserkraftwerken sind 148 derzeit in Bau oder seit kurzem in Betrieb, was eine Gesamtzahl von 359 (geplanten und bereits realisierten) Wasserkraftprojekten ergibt. Diese Zahl stieg seit 2010 jährlich um ca. 7,5%.

    Im Bundesländervergleich sind Steiermark, Kärnten und Tirol Spitzenreiter mit 81, 80 und 73 Kraftwerken, gefolgt von Oberösterreich (44), Vorarlberg (36), Salzburg (30), und Niederösterreich (15).

    Bei 58 (16 %) der 359 erhobenen Kraftwerke, handelt es sich um Ausbauten an bestehenden Kraftwerksstandorten, 301 (84 %) sind Neubauten.

    Von den 359 erhobenen Kraftwerken entfallen 57 % auf Kleinwasserkraftwerksprojekte (installierte Leistung <15 MW). Diese Kraftwerke fallen somit nicht unter Bauvorhaben, die sich nach Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVP-G 2000) einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterziehen müssen. 15 % weisen eine höhere Leistung auf, den restlichen Kraftwerken (28 %) konnte aufgrund mangelnder Datenlage keine Leistung zugeordnet werden, diese sind zum Großteil vermutlich ebenfalls Kleinwasserkraftwerksprojekte
    Fast die Hälfte (44 %) der 359 erhobenen Kraftwerke befindet sich an Gewässerstrecken in sehr gutem oder gutem ökologischem Zustand
    124 der 359 erhobenen Kraftwerke (ca. 34 %) befinden sich in ausgewiesenen Schutzgebieten, wie etwa Natura 2000-Gebieten, Landschaftsschutzgebieten oder Biosphärenparks, bzw. grenzen unmittelbar daran an und/oder sind als Natura 2000-Gebiet vorgeschlagen – 48 der 124 sind in Bau/Betrieb, 76 in Planung.
    Anmerkung: 53 der 359 Projekte (ca. 15 %) befinden sich sowohl an Gewässerstrecken in sehr gutem oder gutem ökologischen Zustand als auch in einem Schutzgebiet und fallen daher in beide Kategorien.

    Als „sehr kritische“ Standorte gelten Standorte mit hohem Schutzstatus: Schutzgebiete jeglicher Art (Nationalparks, Natura 2000-Gebiete und Naturdenkmäler, Landschaftsschutzgebiete, Biosphärenparks etc.) sowie Gewässerstrecken im (sehr) guten ökologischen Zustand nach EU-Wasserrahmenrichtlinie.

    Die Kategorie „kritisch“ umfasst Standorte, an welchen seit 2009 Maßnahmen im Zuge des 1. und 2. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans (NGP) durchgeführt wurden bzw. werden, sowie sonstige Schutzgebiete und Gewässerstrecken im mäßigen ökologischen Zustand, weil hier das Potential zur ökologischen Aufwertung hoch ist.

    Anmerkung: 37 der 211 Kraftwerke in Planung (17 %) konnten aufgrund mangelnder Datenlage nicht bewertet werden, da der ökologische Gewässerzustand nicht ausgewiesen ist bzw. keine eindeutige Verortung möglich ist.

    Fazit:

    76 der 359 erhobenen Kraftwerke (21 %) stellen Kraftwerksplanungen in Schutzgebieten bzw. direkt an ein Schutzgebiet angrenzend dar. 102 (28 %) der 359 erhobenen Kraftwerke in Planung und befinden sich an Gewässerstrecken in sehr gutem oder gutem ökologischen Zustand. Teilweise überschneiden sich diese Gebiete.

    Somit betreffen insgesamt knapp drei Viertel der Kraftwerksplanungen 2017 sehr kritische bzw. kritische Gebiete, nur 10 % der Kraftwerksplanungen betreffen Gebiete, die weder als „sehr kritisch“ noch als „kritisch“ eingestuft wurden.

    Anmerkung:

    Die Recherchen zur österreichischen Wasserkraftwerkslandschaft sollen den Trend der Kraftwerksplanungen und -realisierungen in Österreich aufzeigen. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Zur Bewilligungspraxis der Behörden (z. B. welcher Anteil an geplanten oder eingereichten Kraftwerken tatsächlich bewilligt wird) werden keine Aussagen getroffen.

    Quelle: Umweltdachverband
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  • #2
    Wasserland Kärnten

    Das südlichste Bundesland Österreichs zeichnet sich durch seinen immensen Wasserreichtum aus: 1.270 stehende Gewässer, 8.000 Flusskilometer, 60 Heilquellen und 43 Gletscher machen Kärnten zum Wasserland Nummer eins. Kärnten ist dadurch nicht nur für den Tourismus höchst attraktiv, sondern profitiert auch von den wirtschaftlichen Vorteilen der Wasserkraft.

    So decken insgesamt 540 Wasserkraftanlagen, viele davon im Möll- und Drautal, etwa 90 Prozent des Gesamtstrombedarfs des Bundeslandes. Allein der Kelag-Konzern, einer der führenden Energiedienstleister in Österreich, erzeugt in einem Regeljahr rund 2,1 Milliarden kWh Strom aus Wasserkraft.

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    • #3
      GIS Suche Wasserkraftwerke Kärnten

      https://gis.ktn.gv.at/webgisviewer/A...KAGIS-Projekte

      Hier kann man suchen.

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