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Stromfilz in Österreich

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  • Stromfilz in Österreich

    Der Strom-Filz in Österreich

    Im nationalen Selbstbild ist Österreich frei von Atomkraft – 1978 gelang es, mit dem AKW Zwentendorf diese Form der Stromgewinnung in Österreich zu verhindern. Gleichzeitig ist der österreichische Strom in diesem Selbstbild großteils Grünstrom und kommt aus Wasserkraftwerken wie dem nationalen Identifikationskraftwerk Kaprun.

    Mehr als ein Viertel des Stroms aus österreichischen Steckdosen wurde importiert, 13,89 % des Endverbrauchs sind „Strom unbekannter Herkunft“ oder Graustrom. Wenn man beim Graustrom – mangels genauerer Angaben – den europäischen Durchschnitts-Strommix anlegt (mit lt. ElWOG 35,24 % Atomstrom im Mix), kommt man auf mindestens 4,9 % Atomstrom in Österreich oder der Strommenge, die der Atomreaktor Dukovany 1 2011 lieferte (2939 GWh). Fast ein weiteres Drittel des österreichischen Stroms kommt aus der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas.

    Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird in Österreich wie gezeigt in beachtlich großer Menge produziert und verkauft. Aber: Grünstrombezug fördert nicht automatisch die Energiewende. „Ökostrom“produkte, die einfach nur auf alter Wasserkraft oder auf dem Handel mit Stromnachweisen beruhen, bringen weder die Energiewende voran, noch leisten sie einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz. Der Wechsel zu Ökostrom bewirkt nur dann einen zusätzlichen Umweltnutzen, wenn dadurch neue regenerative Stromerzeugungsanlagen entstehen, die sonst nicht gebaut werden würden.

    Das Umweltzeichen 46 „Grüner Strom“ lässt nur Stromhändler zu, die selbst weder Atomstrom noch Strom aus fossilen Quellen verkaufen oder mit diesem handeln. Das Umweltzeichen schreibt auch vor, dass mindesten 1 % der Strommenge aus Photovoltaik stammen muss und dass höchsten 79 % des Stroms aus Wasserkraft erzeugt werden darf. Umweltzeichen-Strom gewährleistet also eine Förderung der Energiewende – es kann aber auch an die Tochterfirmen von konventionellen Konzernen verliehen werden, die über diese Schiene den Strom teurer vermarkten, der aus neu gebauten Anlagen stammt: Viele Grünstrom-Anbieter sind Tochterfirmen von konventionellen Anbietern (oder „grüne“ Konzerne mit „Strom aus Wasserkraft“ haben Tochterfirmen, die konventionellen „Dreckstrom“ vertreiben): Die Grünstrom-Sparten dienen der Profitmaximierung der Stromkonzerne und führen StromkundInnen dann in die Irre, wenn diese glauben, dass sie mit ihrem Strombezug zum Ausbau von erneuerbaren Energieträgern beitragen – der Profit aber an den konventionellen Konzern abgeliefert wird.

    Grünstrom ist also nicht gleich Grünstrom

    Wir empfehlen daher nur zertifizierte Ökostrom-Anbieter, die völlig auf den Stromnachweishandel verzichten, nur Strom aus erneuerbaren Quellen anbieten (weil sie ja keinen „dreckigen“ Strom umettikettieren können) und keine direkten oder indirekten Tochterunternehmen von „konventionellen“ Anbietern sind. Das sind in Österreich nur die Alpen Adria Energie www.aae-energy.com und die Oekostrom AG (www.oekostrom.at).
    Lückenlose Kennzeichnung ab 2015


    Beim dritten „Gipfel“ der Bundesregierung am 16. April 2012 mit GLOBAL 2000 und Greenpeace sowie VertreterInnen der österreichischen Energieversorger wurde eine lückenlose Kennzeichnung der Stromherkunft – das gesetzliche Ende von „Graustrom“ per 2015 – und eine Selbstverpflichtung der Energieversorger beschlossen, keinen Atomstrom zu importieren. Es ist also gelungen, in Zukunft versteckten und direkten Atomstrom-Import endlich zu verhindern – ein Meilenstein, an dem wir lange gearbeitet haben. Darüber hinaus fordern wir die österreichische Bundesregierung auf, sich für eine zügige und strikte Umsetzung einer nach obigen Kriterien wahrheitsgemäßen und vollständigen Stromkennzeichnung auf EU-Ebene.

    Quelle: Global 2000
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