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Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald

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  • Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald

    Mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald




    Der Wald ist durch den Klimawandel massiv betroffen. Sowohl die Baumartenzusammensetzung als auch der Schädlingsdruck wird den Wald nachhaltig verändern.


    Der prognostizierte Temperaturanstieg hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die heimischen Wälder. Eine längere Vegetationsperiode, kombiniert mit einer höheren Kohlendioxidkonzentration in der Luft, bewirkt stärkeres Wachstum und mehr Holzproduktion. Allerdings treiben die Bäume auch früher aus, was zu häufigeren Frostschäden führt, da sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Spätfrostschäden laut Prognosen kaum verändert. Ein weiterer Nachteil ist der erhöhte Wasserbedarf bei vermehrtem Wachstum. Durch die höhere Temperatur verdunstet darüber hinaus mehr Wasser, sodass selbst bei gleichbleibenden Niederschlägen, weniger Wasser zur Verfügung steht.


    Gute Bedingungen für Schädlinge

    Außerdem wachsen nicht nur die Bäume besser, auch Schädlinge wie Borkenkäfer finden bessere Entwicklungsbedingungen vor. Vermehren sich Buchdrucker und Kupferstecher schneller, können sie eine Generation mehr pro Jahr ausbilden. In tiefen Lagen gibt es heute bereits in manchen Jahren drei Generationen. Zukünftig könnte dies die Regel sein. Die natürliche Ausbreitung von Schadorganismen wird sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen weiter in Richtung Norden bzw. in höhere Lagen verschieben. Darüber hinaus können hierzulande Schädlinge aus südlicheren Regionen überleben und kommen mitunter sogar besser zurecht als die heimischen Kontrahenten.


    Sich verändernde Baumartenmischung

    Es ist damit zu rechnen, dass sich die Baumartenzusammensetzung verändern wird. Das stellt die Waldbesitzer aufgrund der langen Produktionszeiträume bei ihren Entscheidungen vor Herausforderungen. Entscheidend für das Vorkommen einer bestimmten Baumart sind die Temperatur sowie die Niederschläge und deren zeitliche Verteilung. Es gibt Simulationen, wonach die Fichte in Tieflagen Areal einbüßen wird. Dem stehen bescheidene Zugewinne in den Hochlagen gegenüber. Das Anbaurisiko für Fichte wird sich vor allem im Alpenvorland sowie im Mühlviertel auf Lagen unter 800 Meter Seehöhe deutlich erhöhen. Bei Buche erwartet man zunächst einen Anstieg in der Verbreitung, der gegen Ende des Jahrhunderts aufgrund des fortschreitenden Temperaturanstieges und bedingt durch Trockenstress wieder abnimmt. Die Gewinner sind demnach Eiche und Kiefer.


    Wald – "Klimafit"

    Wie kann ich meine Wälder dennoch für die klimatischen Veränderungen rüsten? Bei der Begründung artenreicher Mischwälder wird das Risiko auf unterschiedliche Baumarten verteilt. Ändert sich die Temperatur, kann es passieren, dass es einer zuvor dominanten Baumart zu warm wird und eine ursprünglich seltene Baumart häufiger vorkommt. Dadurch, dass man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorhersagen kann, wie sich das Klima genau ändert und welche Baumarten die Gewinner sein werden, ist die Aufforstung mit unterschiedlichen dem Standort angepassten Baumarten die einzige Möglichkeit die heimischen Wälder Klima fit zu machen.

  • #2
    Wald als Wirtschaftsfaktor

    Wirtschaftsfaktor, Erholungsraum, Schutz: Die Woche des Waldes zeigt, wie tief Kärntens Wurzeln reichen. Am 9. Juni findet in Warmbad Villach der Walderlebnistag mit 2000 Schülern statt.

    Jeder liebt Bäume. Sie werden umarmt, gepflanzt, stehen für Freundschaft, Halt und Geborgenheit.
    Und dass ihre Schutzfunktion nicht nur eine Symbolische ist, zeigte der verheerende Waldbrand vor wenigen Wochen nahe der Göriacher Alm in Oberkärnten.

    Über 70 Hektar Fläche vernichtete das mehrere Wochen lang wütende Feuer am Lurnfeld. Und wo der Schutzwald fehlt, besteht die Gefahr von Abschwemmungen. „Das Bewusstsein für den Wald gehört aber nicht nur im Katastrophenfall geschärft, sondern täglich“, sagt Landesforstreferent Christian Benger.
    Die vom Bundesministerium für Land- und Forstwirschaft ins Leben gerufene „Woche des Waldes“ beginnt am Montag und soll dabei helfen, das Interesse für den Wald zu wecken – ein Vorhaben, das in Kärnten wohl auf fruchtbaren Boden fällt: Der diesjährige Walderlebnistag findet nämlich am 9. Juni in Warmbad Villach statt und nicht weniger als 110 Schulklassen mit 2000 Schülern aus ganz Kärnten nehmen teil.

    Die jungen Menschen lernen auf einem 2,2 Kilometer langen Rundgang den Wald von seiner besten Seite kennen. „Wir hätten auch 3000 Schüler mit dabei haben können“ ist Villachs Bezirksforstinspektor Peter Honsig-Erlenburg stolz. Im Wald wäre wohl genug Platz für 1000 mehr, doch mehr schaffen die 70 „Guides“, die die Klassen herumführen, nicht.
    Der Tag soll auch das Verständnis für die Forstwirtschaft fördern: „Oft zeigt sich der Waldbesucher empört, wenn geschlägert wird. Die Holzernte ist für ihn ein Umweltfrevel. Dabei ist klar: In einem nicht bewirtschafteten Wald fühlt man sich unwohl“, erklärt Landesforstdirektor Gerolf Baumgartner.
    Kärntner sollen in Zukunft noch mehr auf Holz bauen
    Auf dem Land ist das Bauen mit Holz keine Seltenheit. 60 bis 65 Prozent der Privathäuser (Villach und Klagenfurt nicht miterfasst) in Kärnten sind aus Holz gebaut. Von einem Holzbau spricht man, wenn 50 Prozent der Konstruktion aus Holz bestehen. „Der öffentliche Bereich hinkt mit einem Anteil von weniger als 65 Prozent noch hinterher“, sagt der Obmann von „Pro Holz“, Leo Schnaubelt. Mittels einer Charta bekennt sich nun Forstreferent Christian Benger zur gesteigerten Verwendung von Holz im Wohnbau. Auch Leuchtturmprojekte sollen helfen, den Baustoff ins Rampenlicht zu stellen. Kärnten hat seinen Pyramidenkogelturm, in Wien soll das größte Holzhochhaus der Welt entstehen.
    Wem die vielen Bäume in Kärnten gehören
    „Kärnten hat viel Privatwald und wenig Staatswald“, sagt Landesforstdirektor Gerolf Baumgartner. 24.000 Waldbesitzer nennen die Waldfläche in Kärnten ihr Eigen. Lediglich drei Prozent der Waldfläche Kärntens sind Bundesforste (zum Vergleich: In Bayern sind 40 Prozent in Staatsbesitz). 70 Prozent der Fläche sind in bäuerlichem Kleinwaldbesitz. Das bedeutet, dass diese Waldbesitzer zumeist anderen Berufen nachgehen – „und Beratung brauchen“, sagt Benger. Für sie ist der Waldpflegeverein Ansprechpartner Nummer eins. Das Problem: „Die 30 Mitarbeiter des Vereines verloren im Zuge des Zahlungsstopps durch die Finanzabteilung des Landes ihre Jobs“, sagt Christian Benger.
    Widerstandskraft kommt aus dem Wald
    Ein Spaziergang im Wald tut gut – und dass er auch gesund ist, will der Grazer Clemens Arvay mit seinem neuen Buch „Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald“ beweisen. Der Inhalt: Pflanzen kommunizieren mittels Duftstoffen mit unserem Immunsystem und stärken so die Widerstandskräfte. Einige der im Wald vorkommenden Terpene regen außerdem die Bildung jener weißen Blutkörperchen an, die für die Krebsbekämpfung zuständig sind.
    Zum Spielen nach draußen gehen
    „Die Mischung macht’s“, sagt Landeskindergarteninspektorin Iris Raunig und meint damit die Verschränkung von Kindergarten und Wald. Sehr viele Kindergartenpädagoginnen in Kärnten organisieren Waldtage, sie sind beispielsweise jeden Freitag mit den Kindern im Wald. Ausschließlich im Wald gespielt wird in den Waldkindergärten in Viktring und in Maria Saal. Seit 1. Jänner 2015 gibt es für diese Betreuungsform auch endlich eine Förderung vom Land.

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    • #3
      Greenpeace fordert Schutz der Regenwälder

      Umweltschutzorganisation fordert mit Indigenen Planungsstopp von Megastaudamm

      Manaus/Wien – Vor der Bedrohung des Amazonas-Regenwaldes durch ein geplantes Staudammprojekt, dem São Luiz do Tapajós, warnt die Umweltschutzorganisation Greenpeace weltweit zum heutigen internationalen Tag des Waldes. Bereits am Samstag protestierten Vertreter des Indigenen-Volkes der Munduruku zusammen mit Greenpeace-AktivistInnen am Tapajós, ein Nebenfluss des Amazonas. Das Staudammprojekt, das von der brasilianischen Regierung angetrieben wird, hätte nicht nur für die vor Ort lebenden Munduruku, sondern auch für die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort katastrophale Folgen.

      „Greenpeace steht Seite an Seite mit den Munduruku, um sich für den Schutz des Tapajós-Flusses und des Amazonas-Regenwaldes einzusetzen“, erklärt Amazonas-Sprecher Lukas Meus von Greenpeace in Österreich, „Die brasilianische Regierung plant den Bau von mehr als 40 Staudämmen im Flussgebiet des Tapajós. Das ist verantwortungslos und würde einen weiteren Teil des Amazonasgebietes zerstören.“ Für den mehr als sieben Kilometer breiten São Luiz do Tapajós-Damm, der als erstes gebaut werden soll, würde ein 729 Quadratkilometer großer Stausee entstehen – eine Fläche etwa doppelt so groß wie Wien. Das bedeutet die Zerstörung von riesigen Urwaldflächen, zahlreichen Seen und Inseln. Das Tal des Tapajós-Flusses gilt als eines der artenreichsten im Amazonas-Regenwald – Jaguar, Flussdelphin, die bedrohte Terekay-Schienenschildkröte sowie hunderte Fisch- und Vogelarten sind hier zu finden.

      Außer Acht gelassen wurden bei der vorangegangen Umweltverträglichkeitsprüfung vor allem auch die Auswirkungen auf die in der Region lebenden Menschen. Der Tapajós-Fluss ist die Lebensader der Munduruku, eines 12.000 Menschen zählenden Indigenen-Volkes. Für den Damm würde ihre Heimat geflutet und ihre Fischgründe und heiligen Stätten zerstört werden. „Wir lehnen den Bau des Staudammes ab, weil unser Leben von dem Fluss und den umliegenden Regenwäldern abhängt“, betont Juarez Saw Munduruku, Oberhaupt der Munduruku aus Sawre Muybu.

      „Noch befindet sich das Dammprojekt in einem frühen Stadium des Genehmigungsprozesses, der genauso ernsthafte Mängel aufweist, wie zuvor das Belo Monte-Staudammprojekt. Dieses ist derzeit Teil der größten Korruptionsermittlung in Brasilien – daraus muss die brasilianische Regierung Lehren und früh genug die Notbremse ziehen“, sagt Meus. Das Amazonasgebiet verfügt weltweit über die größten Regenwälder und wird als grüne Lunge unseres Planeten bezeichnet. Doch 20 Prozent des Amazonas-Regenwaldes ist heute bereits aufgrund der Profitgier mehrerer Industriezweige unwiederbringlich verloren. „Eine Fläche so groß wie 753 000 Fußballfelder wurde letztes Jahr im Amazonas zerstört. Wenn die brasilianische Regierung den Bau der Staudämme umsetzt, wird diese Zahl immens steigen“, warnt Meus und fordert abschließend: „Wir müssen den Amazonas-Regenwald schützen. Für die Menschen vor Ort und für die nächsten Generationen.“

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      Weitere Infos: Greenpeace Österreich

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