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Folgen der Klimaerwärmung Österreich

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  • Folgen der Klimaerwärmung Österreich

    Quelle: BMNT

    Studien zeigen, dass vor allem Gebiete, die nur knapp über dem Meeresspiegel liegen, am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sein werden.

    Aber auch andere Gebiete bleiben nicht verschont – hier die gravierendsten globalen Folgen des Klimawandels:
    Temperaturanstieg, Ernteausfälle, Zunahme an Naturkatastrophen und Extremereignissen wie beispielsweise
    Schwere Niederschlagsereignisse, Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Hitzewellen, Feuer, Hagel, Lawinen, Muren
    Bodenerosion, Anstieg des Meeresspiegels, Gletscherschmelze, Die Lebensumstände für Menschen, Tiere und Pflanzen können sich ebenso verändern:

    Heutige Wohngebiete könnten unbewohnbar werden durch Hitze, Dürre, steigenden Meeresspiegel etc.
    Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt – viele bedrohte Tierarten und Pflanzen werden die Anpassung an die veränderten Lebensumstände nicht schaffen. Das Auftauchen von bisher unbekannten Krankheitserregern und Krankheiten wird Medizin und Forschung vor neue Herausforderungen stelle. Da arme Bevölkerungsschichten am stärksten von den zu erwartenden Katastrophenfällen betroffen sein werden, sind in absehbarer Zeit auch Flüchtlingsströme und Völkerwanderungen von bisher unbekanntem Ausmaß zu erwarten. Diese Auswirkungen des Klimawandels werden wiederum weltweit zu spüren sein und können auch nur global bewältigt werden.

    Mögliche Folgen in/für Österreich
    Die Auswirkungen dieses Klimawandels sind vielfältig. Die Durchschnittstemperaturen werden in Österreich bis zur Mitte dieses Jahrhunderts voraussichtlich um mehr als 2 Grad Celsius gegenüber den 1980er Jahren ansteigen. Zu erwarten sind heiße, trockenere Sommer mit etwa doppelt so vielen Tagen über 30 Grad Celsius wie bisher. Die Winter dürften im Durchschnitt weniger kalt und damit weniger schneereich werden, v.a. eine Abnahme der Tage mit Schneebedeckung wird für eine Reihe von Wintersportorten "prognostiziert".

    Mögliche Konsequenzen eines weiteren Temperaturanstiegs sind im Alpenraum: wachsende Intensität und Frequenz von Niederschlägen, mehr Hagel, aber auch mehr Dürreperioden, Verringerung des Bodenwassergehalts, Hochwasser, Murenabgänge, Gletscherrückgang, Schädlingsinvasionen etc.

    Der Anstieg der Permafrostgrenze führt zu einer zunehmenden Gefahr von Bergstürzen in alpinen Regionen.

    Die Landwirtschaft gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Aktivitätsfeldern. Aufgrund der zunehmenden Trockenheit und der erhöhten Klimavariabilität werden Ertrags- sowie Qualitätseinbußen und abnehmende Ertragssicherheit zum normalen Wirtschaften gehören. Auszugehen ist auch von einer rascheren Entwicklung von Schadinsekten, wobei sich wärmeliebende Arten stark nach Norden ausbreiten.

    Ähnliche Probleme zeigen sich auch in der Forstwirtschaft. Die Fichte als häufigste heimische Baumart ist der große Verlierer des Temperaturanstiegs. Durch den zunehmenden Trockenstress und vermehrten Schädlingsbefall kommt sie stark unter Druck. Vielerorts kommt es zum Verlust der Schutzfunktion des Bergwalds. Waldbrände im Sommer könnten, ähnlich wie bereits jetzt im Mittelmeerraum, zu einer Bedrohung in Österreich werden.

    Die alpinen Gletscher haben in den letzten 100 Jahren rund 50 Prozent ihres Eises aufgrund von Temperaturanstieg und veränderter Niederschlagssituation verloren. Eine Fortsetzung dieses Trends wird erwartet. Der sichtbare Rückgang der Gletscher in den Alpen bedeutet einen Verlust natürlicher Wasserspeicher und eine deutlich verminderte Attraktivität der Bergregionen, was wieder hohe Bedeutung für den Tourismus hat. Milde Winter ohne Naturschnee bzw. zu niedrige Temperaturen oder zu wenig Wasser für künstliche Beschneiung könnten sich negativ auf den Wintertourismus auswirken.

    Nicht zu unterschätzende Gefahren für die Gesundheit des Menschen ergeben sich einerseits aufgrund direkten Hitzestress (einschließlich geringer nächtlicher Abkühlung), andererseits durch die geänderte Verbreitung von Krankheitserregern bzw. deren Überträgern.

    Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel
    Im September 2014 wurde der erste österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel veröffentlicht. Mehr als 240 österreichische Klimaforscherinnen/österreichische Klimaforscher haben an der vom Klima- und Energiefonds geförderten Erstellung des Berichts mitgewirkt. Der über 1.000 Seiten starke Bericht enthält den aktuellsten Kenntnisstand über den Klimawandel und seine Auswirkungen in Österreich sowie über Maßnahmen der Minderung und Anpassung.
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  • #2
    Auswirkungen des Klimawandels

    Die Sachstandsberichte des Climate Change Centres Austria zeigen auf, welche große Auswirkungen die Klimaerwärmung für Österreich hat.

    Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen

    In drei Klimaszenarien (schwacher, moderater, starker Klimawandel) und drei sozio-ökonomischen Szenarien
    (geringe, mittlere, hohe Sensitivität) steigt die Gesundheitsbelastung in den nächsten Jahrzehnten, hier analysiert anhand der Anzahl der durch Hitze bedingten Todesfälle. Je nach Szenario variiert die Anzahl der jährlichen hitzebedingen Todesfälle stark, wobei die Intensität des Klimawandels mehr Einfluss auf die Schwankungen hat
    als die sozioökonomischen Annahmen. Unter der Annahme eines starken Klimawandels werden zwischen 2016 und 2045 jährlich bis zu rund 1.200 Hitzetote erwartet - zwischen 2036 und 2065 bis zu rund 3.000. Eine Abschätzung für extreme Hitzejahre des moderaten Klimaszenarios der Periode 2036–2065 ergibt eine Verdoppelung hitzebedingter Todesfälle. Neben hitzebedingter Einbußen der Lebensqualität aller Menschen könnten Hitzeperioden das Gesundheitssystem durch Spitzenbelastungen extrem herausfordern.

    Auswirkungen auf die Wasserversorgung
    Unter der Berücksichti gung eines moderaten Klimawandelszenarios und eines mittleren sozioökonomischen
    Szenarios führt der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten zu steigenden durchschnitt lichen Kosten. Diese
    belaufen sich für die Periode 2011–2030 (2031–2050) auf akkumuliert zumindest € 57 Millionen (Mio.) (€ 170 Mio.).
    Obwohl gesamtwirtschaftlich die erwarteten Klimakosten aufgrund notwendiger höherer Investitionen einen
    Anstieg der Wertschöpfung im Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungssektor bedingen, führen diese aufgrund höherer Preise auch zu weniger Konsummöglichkeiten der privaten Haushalte und somit zu insgesamt negativen Wohlfahrtseffekten. Zusätzlich zu den direkt klimawandelbedingten Kosten werden für den Sektor hohe (generelle) Investitionskosten aufgrund der sozioökonomischen Entwicklung erwartet. Für die Periode von 2031 bis 2050 werden diese auf akkumuliert € 1,6 Milliarden (Mrd.) geschätzt. Aufgrund mangelnder Datenverfügbarkeit und bestehender Unsicherheiten sind die Ergebnisse eher als erste Abschätzung und Mindestvolumen zu verstehen, da bei
    Weitem nicht alle möglichen Einflüsse bewertet werden konnten.

    Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion

    Unter Annahme eines moderaten Klimawandels und moderater sozio-ökonomischer Entwicklungen wird es bis zur Mitte dieses Jahrhunderts in der österreichischen Landwirtschaft im Durchschnitt zu Ertragssteigerungen kommen. Die sektorale Wertschöpfung würde dadurch um durchschnittlich rund € 120 (110) Millionen (Mio.) pro Jahr für den Zeitraum von 2016 bis 2045 (2036 bis 2065) steigen. Bei diesen Ergebnissen bleiben globale Auswirkungen des Klimawandels (z.B. Nahrungsmittelknappheit) unberücksichtigt. Von dieser Entwicklung würde vor allem der niederschlagsreiche
    Westen Österreichs profitieren, weniger bis gar nicht die trockenen Gebiete im Osten; vor allem Grünlandflächen würden zu den starken Produktivitätszuwächsen beitragen. Diesen Ertragssteigerungen wirken jedoch die möglichen Kosten durch den Verlust für die Landwirtschaft essentieller Funktionen des Ökosystems wie Bestäubung und natürliche Schädlingskontrolle entgegen. Diese werden auf bis zu € 100 Mio. pro Jahr geschätzt. Darüber hinaus erhöhen Trockenperioden das Ertragsrisiko in der Landwirtschaft . Spezielle Dürreszenarien zeigen, dass zwischen 2010 und 2040 insbesondere Niederösterreich, Wien und das Burgenland starken Ertragsrückgängen und -schwankungen
    ausgesetzt sind; für Gesamtösterreich ergeben diese Szenarien ohne Verwendung von Bewässerungssystemen Ertragsverluste von bis zu -7 % €.


    Auswirkungen auf die Stromversorgung

    Unter der Annahme eines moderaten Klimawandels und moderater sozioökonomischer Entwicklungen werden beim
    Energieverbrauch für Heizen und Kühlen netto Einsparungen von durchschnitt lich rund € 235 Millionen (Mio.) pro Jahr für die Periode von 2036 bis 2065 prognostiziert. Im Bereich der Stromproduktion muss man jedoch mit zusätzlichen Kosten rechnen, da der gestiegene Kühlbedarf Spitzenlasten verursacht. Um diese Spitzenlasten abzudecken, müssten
    im gleichen Zeitraum daher bei moderaten klimatischen und sozioökonomischen Entwicklungen rund € 230 Mio. pro Jahr
    mehr für neue Anlagen investiert werden. Wesentlich härter als diese Kosten könnte das erhöhte Risiko eines Zusammenbruches (Blackout) des Stromnetzes durch Spitzenlasten den Sektor treffen; solche Situationen könnten
    künftig Kosten eines ganzen Jahresstromverbrauchs erreichen.
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    • #3
      Auswirkungen des Klimawandels

      Auswirkungen auf den Tourismus

      In drei Klimaszenarien (geringer, moderater, starker Klimawandel) und drei sozioökonomischen Szenarien (geringe,
      mittlere, hohe Sensitivität) übersteigen die durch Klimawandel bedingten monetären Verluste im Winter- die Zugewinne im Sommertourismus. Netto-Verluste für den Tourismus sind daher bereits unter Annahme eines geringen Klimawandels
      und geringer Sensitivität des Sektors auf klimatische Änderungen zu erwarten. Gesamt würde ein moderater Klimawandel dem Tourismus im Zeitraum 2016 bis 2045 durchschnitt lich rund € 90 Millionen (Mio.) pro Jahr, zwischen 2036 und 2065
      bereits etwa € 300 Mio. pro Jahr kosten. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch den Rückgang der Nächtigungszahlen auf Grund eines moderaten Klimawandels ist darüberhinausgehend um mehr als 60 % höher als im Tourismussektor selbst.

      Auswirkungen auf die Holzproduktion

      Unter Annahme eines moderaten Klimawandels führen höhere Temperaturen und Trockenheit im Sommer bereits
      von 2014 bis 2039 zu einer Verringerung der Produktivität von Wäldern sowie zu erhöhten Bewirtschaftungskosten,
      die durch Borkenkäferbefall und Investitionserfordernisse zur Wiederherstellung der Schutzfunktion der Wälder entstehen. Zwischen 2014 und 2039 werden dadurch durchschnittlich insgesamt rund € 150 Millionen (Mio.) pro Jahr, zwischen 2044 und 2069 rund € 230 Mio. pro Jahr an Kosten für den Sektor erwartet. Produktivitätsverluste würden vor allem Wälder im östlichen und nord-östlichen Flachland sowie in inneralpinen Becken betreffen; viele Bergwälder könnten hingegen von längeren Vegetationsperioden profitieren. Durch die wirtschaft liche Verflechtung der Sektoren hätte diese Entwicklung eine Verringerung des Bruttoinlandsproduktes von durchschnitt lich rund € 463 Mio. pro Jahr
      zwischen 2036 und 2065 zur Folge – dies entspricht einer Verdoppelung der Kosten, die direkt in der Forstwirtschaft
      allein betrachtet auftreten.


      Auswirkungen auf die Temperatur in den Städten

      Unter der Berücksichtigung von drei Klimaszenarien (geringer, moderater, starker Klimawandel) werden in Österreichs Städten in Zukunft vermehrt sogenannte Hitzeinseln entstehen, welche sich unter anderem negativ auf das Wohlbefinden der Stadtbewohner auswirken können. Die monetäre Bewertung der vielfältigsten Auswirkungen dieser
      Hitzeinseln erfolgt aufgrund deren Komplexität nicht direkt (so wie in allen anderen Bereichen im Projekt COIN), sondern auf indirektem Weg. Es werden hierfür jene Kosten herangezogen, die aufgewendet werden müssten, um ein verstärktes Auftreten von Hitzeinseln zu vermeiden (Präventivkostenansatz). Unter der Annahme eines moderaten Klimawandels würde eine Kompensierung des Temperaturanstiegs durch die Errichtung von zusätzlichen städtischen Grünanlagen in der Periode von 2011 bis 2030 (2031 bis 2050) durchschnitt lich € 127 Millionen (Mio.) (€ 107 Mio.) pro Jahr kosten. Rund zwei Drittel dieser Kosten wären jedoch nicht dem Klimawandel selbst geschuldet, sondern der schlechteren Durchlüftung durch das Städtewachstum. Die österreichischen Städte sind unterschiedlich stark betroffen
      – die absolut höchsten Kosten unter den Landeshauptstädten werden für die Stadt Wien, die niedrigsten für die Städte Innsbruck und Klagenfurt erwartet.
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