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Wie kann man Klimaziele erreichen

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  • Wie kann man Klimaziele erreichen

    Das Positionspapier des Fachverbandes für Elektroindustrie trifft den Nagel auf den Kopf:

    Generell ist nachgewiesen, dass die Klimaschutzziele und die CO2-Reduktions-Ziele nur erreicht werden können, wenn die Energieeffizienz weiter erhöht wird.

    Hier steht der Gebäudesektor besonders im Fokus, da die derzeitige Renovierungsrate in Österreich für die Erreichung der Klimaschutzziele viel zu niedrig ist (0,8 %) und lt. Maßnahmenplan auf das 2,5-fache erhöht werden muss (mind. 2,1 %). Die Sanierungsrate (d.h. umfassende Sanierung in Bezug auf den Gesamtbestand an Wohneinheiten) soll von derzeit unter 1 % auf durchschnittlich 2 % im Zeitraum 2020 bis 2030 angehoben werden.

    Laut Mission 2030 müsste sie mindestens auf das 2,5-fache erhöht werden. Dies wird nur durch Bewusstseinsschaffung und gezielte Anreizsysteme machbar sein. Der Gebäudesektor steht sowohl in Österreich als auch in Deutschland neben dem Verkehr besonders im Fokus. Ein Teil der mit den Klimaschutzzielen verbundenen Energiewende zeigt auf, dass – wenngleich er nicht die einzige Option ist der Einsatz von Strom als Energieträger immer wichtiger wird (von derzeit 20 % am Gesamtenergiemix in Richtung > 30 %).

    Dadurch müssen alle Elemente der Wertschöpfungskette vor dem Hintergrund der Dekarbonisierungsstrategie beeinflusst werden: Wie erzeuge ich CO2 neutralen Strom, wie speichere ich diesen Strom, wie dekarbonisiere ich die Produktion von Strom. Vor allem aber: Wie erhöhe ich die Verwendung von dekarbonisiertem Strom.

    Dies wird durch die technologischen Fortschritte im Heizungs- und Warmwasserbereich, durch erneuerbare Energieträger, durch die Digitalisierung und durch neue Steuerungstechnologien ermöglicht. Um die Verteilung erneuerbarer Energie im Überschussfall sicherzustellen, ist hier ein Hauptaugenmerk auf zu- und wegschaltbare analoge Lasten zu legen. Dies hilft auch den Energiebereitstellern, „Schieflasten“ im Netz zu vermeiden. Es ist daher wichtig, alle verfügbaren technologischen Systeme in die Renovierung des Bestandes technologieneutral zuzulassen und den Gebäudesektor als ganzheitliches Energiesystem zu betrachten. Punktuelle Einzelmaßnahmen (z.B.: nur Förderung von Dämmung) werden nicht zum gewünschten Ergebnis führen, sondern maximal Partikularinteressen berücksichtigen, aber am gesamtheitlichen Ziel vorbeigehen.

    Technologieneutralität bedeutet, dass einzelne genannte Effizienzmaßnahmen nicht alle anderen Maßnahmen ausschließen dürfen. So muss bei der Sanierung von öffentlichen Gebäuden Technologieneutralität zwingend eingehalten werden und die dazu entsprechenden EU-Vorschriften sich im Einsatz dieser Technologien bei der Sanierung von allen Gebäuden der öffentlichen Hand wiederfinden. Dazu gibt es dringenden politischen und rechtlichen Handlungsbedarf. Auch sind Maßnahmen hoher Kosten / Nutzenrelation bevorzugt umzusetzen. Stichwort Netzdienlichkeit, Gebäude dienen durch die vorhandenen Speicherkapazitäten als Quelle und Senke für Energie (Strom, Wärme, Kälte). Entsprechende Einsparpotentiale könnten via Energiebuchhaltung identifiziert werden.

    Im Zentrum muss daher stehen, dass sich der Anteil von dekarbonisiertem Strom als Primärenergieträger auch in der Verwendung erhöht und nicht nur in dessen Produktion. Diese Sicht auf ein Gesamtsystem mit Erzeugung und Eigenverbrauchssteigerung setzt jedoch einen vermehrten Einsatz von Speichern (Elektrische Speicher, Wasser, Estrich, Wände/Decken, …) und Steuerungssystemen voraus.

    Auch intelligente Steuerungssysteme in der Beleuchtung leisten einen wesentlichen Beitrag zur Stromeinsparung. Neben diesem Energieeffizienzeffekt durch smarte Lichtlösungen kommt es gleichzeitig zu einer CO2 Einsparung, welche sich im Zusammenspiel positiv auf die Wirtschaftlichkeitsberechnungen auswirken. Da diese Ziele nur gemeinsam erreichbar sind, müssen in der Gebäuderenovierung bautechnische Maßnahmen (Dämmung etc) und Digitalisierungsmaßnahmen (gespeicherte Energie aus erneuerbarer bzw. smarter Steuerung) umgesetzt werden, die den Endverbraucher entlasten und die Energieflusssteuerung lenken. Umso wichtiger ist es hier, zusätzlich steuerliche Abschreibmodelle zu etablieren, um die oben genannten Effekte auch tatsächlich spürbar umsetzen zu können.

    Der gesamtheitliche Lösungsansatz stärkt die Innovationskraft von Unternehmen, Regionen und Gemeinden, aber auch von Endverbrauchern - und entwickelt zielgerichtet eine moderne, intelligente und zukunftssichere Infrastruktur.
    Von der Entwicklung dieser lokalen Infrastruktur profitiert die regionale Wertschöpfung, konkret die folgenden Sektoren: Land- und Forstwirtschaft, das Bau- und Baunebengewerbe, die Energieversorger und Netzbetreiber sowie die Elektrotechnische Industrie uvm.
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